Katholische Deutschsprachige Gemeinde Teneriffa
Sankt Michael

Liebe Besucherinnen und Besucher von Nah und Fern!

Herzlich willkommen

in unserer wunderschönen Kapelle, die den Namen des Schutzpatrons der Seeleute, der Marine und der Fischer, des Heiligen Telmo (San Telmo) trägt.

Seine Figur schmückt übrigens auch den Hochaltar.

Fühlen Sie sich bitte eingeladenhier zu verweilen:

Sei es zum persönlichen Gebet,zum Anschauen der Kapelle, eine Kerze zu entzünden, oder einfach nur … zum Ausruhen.

"Unruhig ist mein Herz, bis es ruht in dir, mein Gott!" (Augustinus)

Wenn Sie ein persönliches Gespräch wünschen oder wenn Sie jemanden kennen, der den Besuch vom Pfarrer der Gemeinde (Pfarrer Patrick Lindner) wünschen würde, wenn Geburtstags- oder gar Ehejubiläen anstehen – oder Sie sonst einen Wunsch haben, bei dem wir behilflich sein können, dann rufen Sie einfach an.

Die Kapelle „San Telmo“ ist Montag bis Samstag von 10-14 Uhr geöffnet. 

Die Gottesdienstzeiten finden sie hier.

In dieser Zeit treffen Sie eine Kontaktperson in der Kapelle an – mittwochs ist in der Regel ein Priester anwesend - oder besuchen Sie einfach das „Pfarrhaus“ - “Haus Michael” - Las Arenas, 42 (gegenüber der Hotelanlage “Parque San Antonio”). 

Hier befindet sich auch unsere Pfarrbücherei und während der Saison finden hier verschiedenste Veranstaltungen statt (Frauenfrühstück, Männerstammtisch, Konzerte, Spielenachmittage, Film-Abende, Spanisch-Kurse, …und vieles, vieles mehr).

Wir würden uns freuen, Sie begrüßen zu können. 

Gerne können Sie sich auch in unserer Gemeinde als „Mitglied“ eintragen lassen – dazu liegen Formulare aus, bzw. fragen Sie einfach in der Sakristei danach…


Zur Geschichte der Kapelle

Im Jahre 1626 erbauten Fischerfamilien an dem Ort, an dem heute unsere kleine Kirche steht, eine Kapelle und widmeten sie ihrem Schutzpatron, dem heiligen Pedro González („San Telmo“)

Er entstammte einer einflussreichen und reichen spanischen Adelsfamilie. 

Nach seinem Studium ernannte ihn sein Onkel zum Domdechanten von Palencia. Mit seinen Einkünften finanzierte er sich ein aufwändiges und prunkvolles Leben, wie es quasi der Zeit entsprach. Nach einem Sturz vom Pferd jedoch kam es nach einer Zeit der Einkehr zu einer inneren Bekehrung. Er trat 1220 in den Dominikanerorden ein und wurde Prediger und Beichtvater des Königs Ferdinand III. von Kastillien, den er zum Feldzug gegen die Mauren bewog. Nach den Eroberungen von Córdoba und Sevilla weihte er die dortigen Moscheen zu Kirchen. Später zog es ihn in die entlegensten Orte von Asturien und Galicien um dort zu predigen und sich der Armen anzunehmen. Besonders kümmerte er sich um die Seeleute, denen er auf ihren Schiffen predigte, wenn sie nicht die Kirche besuchen konnten. Auf einer seiner Missionsreisen verstarb er in Tui, wo er auch beigesetzt wurde. Sein Grab befindet sich noch heute in der dortigen Kathedrale. Es wird von zahllosen Wundern berichtet, die auf die Fürsprache des Heiligen Petrus González zurückgeführt werden. 


Bis heute wird er besonders von den Seeleuten und in den Seefahrerorten verehrt.

Um das Jahr 1659 erbauten Mönche des Dominikanerordens neben der Kapelle, die ihrem Ordensbruder gewidmet war, ein Kloster. Leider wurden sowohl dieses Kloster als auch die Kapelle im Jahre 1778 durch ein verheerendes Feuer vollständig verwüstet. Erst zwei Jahre später wurde zumindest die Kapelle durch Seeleute in der heute noch bestehenden Form aufgebaut. 

Die Statue des Heiligen Telmo, welche (zumindest die meiste Zeit des Jahres...) im Hochaltar über dem Tabernakel ihren Platz hat, stammt aus dem Jahre 1783, dem Jahr der Einweihung der Kapelle. Am 13. September wurde bei der feierlichen Einweihung auch festgelegt, dass jedes Jahr ein Fest zu Ehren des Heiligen stattfinden solle. 

Dieser "Verpflichtung" kommen die Nachfahren der ehemaligen Fischer und Seeleute von Puerto de la Cruz auch heute noch sehr intensiv nach. In den Monaten Juni und Juli finden alljährlich die großen "Fiestas" zu Ehren der "Virgen del Carmen" und des Heiligen Telmo statt, bei denen die Figuren der beiden u.a. auch auf Booten durch den Hafen gefahren werden. Große Prozessionen und Gottesdienste gehören ebenso zu diesen Fiestas, wie die Sorge um die Bedürftigen und viele kulturelle Veranstaltungen.

Eine Flutkatastrophe im November 1826 richtete große Schäden im Norden Teneriffas an. Auch die Kapelle hatte stark gelitten und wurde in Folge der Katastrophe etwas vernachlässigt und erst im Jahre 1880 begann man wieder mit Renovierungsarbeiten. 

Allerdings war die Kapelle kein Ort des regelmäßigen Gottesdienstes mehr, obgleich sie den Gläubigen von Puerto immer besonders am Herzen lag. Erst ab 1948 feierte man hier wieder regelmäßig Gottesdienst und mit dem Jahr 1955 begannen auch wieder die jährlichen Festivitäten zu Ehren des Heiligen Telmo.

Ein neues Kapitel in der Geschichte der Kapelle wurde mit dem Jahr 1967 begonnen: 

Die vielen deutschsprachigen Urlauber und mehr noch diejenigen, die hier auf Teneriffa eine neue Heimat gefunden hatten, äußerten vermehrt den Wunsch nach Gottesdiensten in ihrer Muttersprache. Das Katholische Auslandssekretariat der deutschen Bischofskonferenz (KAS) nahm sich dieses Anliegens an und so wurde vom Bischof von Teneriffa die Kapelle San Telmo der deutschsprachigen Gemeinde als Ort für ihre Gottesdienste zugewiesen. 


Wir sind dankbar dafür, dass dies bis heute so geblieben ist!

1968 wurde die Kapelle von der bischöflichen Kunstkommission mit finanzieller Unterstützung der KAS in der heutigen Ausstattung restauriert und ergänzt.

Man versuchte dabei, das Alte zu erhalten und doch auch moderne Elemente mit einzufügen. Dazu wurde der Innenarchitekt Fred Hellwig (Düsseldorf) engagiert. Von ihm stammt auch das Kreuz mit Korpus an der linken Seitenwand. Es ist in Stahlbrenntechnik gefertigt, und zeigt Christus mit ausgebreiteten Armen, gleichsam sich aufbäumend und zugleich die Welt umfassend, als wolle er die ganze Menschheit mit hineinnehmen in das Geschehen. Es ist der Moment festgehalten, in dem er ausruft: 

"Mein Gott, mein Gott! - Warum hast du mich verlassen?"


 

Ebenso stammt auch der Altar, bzw. das Altar-Antependium in Bronze-Zinn-Technik von ihm. In teils abstrahierter Form sind hier Brot, Wein, Trauben und Fische zu erkennen:

Symbole für die Feier der Hl. Eucharistie.

Wer genau hinschaut kann auch eine lateinische Inschrift entdecken ("Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm.") Auch die Deckenleuchten, welche aus Eisen und Silber gefertigt sind, stammen aus seiner Hand.

  

Rechts vom Altar befindet sich eine Mariendarstellung, eine Kopie der "Virgen del Carmen" (das größere Original befindet sich in der Pfarrkirche von Puerto de la Cruz), die hier in Puerto als Schutzpatronin besondere Verehrung erfährt.


In der rechten Wandnische befindet sich eine Statue des Hl. Blasius

und in der linken Wandnische eine Statue des Hl. Martin von Porres, der als Schutzpatron aller in pflegenden und heilenden Berufen verehrt wird.

Über den Türen der Altarwand, welche in die Sakristei und einen Beichtstuhl führen, sind die Wappen der Dominikaner zu erkennen. Das Altarbild zeigt eine Szene aus der Zeit der Eroberung und Missionierung der Insel und ihrer Bewohner. 

Die Altar- und Deckengemälde wurden von Hans Werth renoviert - 2012/13 wurde durch die deutschsprachige katholische Gemeinde das Dach der Kapelle erneuert.